Die vierköpfige Monstrosität Strawberry Corn versteht Post-Hardcore als Experimentierfeld, dessen Grenzen noch abgesteckt werden müssen. Behände wechselt man zwischen Florett und Axt. Nicht nur in der Instrumentalsektion, die permanent zwischen brachial und melodisch, simpel und vertrackt mäandert. Sänger und Bassistin oszillieren zwischen Gesang und Geschrei, mit- und gegeneinander und intensivieren so die emotionalen Kompositionen, die sich seit der Debut-EP ‚MINDMAP‘ [2013] immer mehr dem Progressiven öffnen ohne dabei zu vergessen, dass man aus dem Punkrock kommt: Wenn auch bisweilen verschleiert; die Texte von Strawberry Corn üben fast ausnahmslos Gesellschaftskritik und die Live-Shows sind dermaßen chaotisch, dass an dieser Stelle dem geneigten Hörer nur dringend geraten werden kann, sich selbst ein Bild davon zu machen.